Ehrfürchtig bestaunt Ela das Wunder der Geburt ... noch nie hat sie gesehen, wie ein Lebewesen geboren wird. Das kleine Thunekälbchen ist so winzig, im Gegensatz zur Mutter ... so hilflos. Das es jedoch keineswegs hilflos ist, wie es scheint, zeigt es recht schnell ... schon ein paar Standard-Minuten nach der Geburt ist es auf den Beinen und wackelt zielsicher zu seiner Mutter und der dortigen Milchquelle. Ela ist begeistert ... so etwas Süßes hat sie in ihrem Leben noch nicht gesehen. Yiacoma schmunzelt die ganze Zeit über die Begeisterung der Kleinen ... dann schaut er sie direkt an „Dieses Kalb soll dir gehören, wenn du magst, du kannst es alleine versorgen und umhegen. Da die Mutter, Luna, sowieso zahm ist und hier auf der Farm lebt – mehr wie ein Haustier, als ein Wildtier, wird es wohl unmöglich sein, das Kleine auszuwildern“. Ela nickt, als sei ihr Hals locker ... „Oh ja ...“ sie strahlt Yiacoma an ... dieser muss lachen. Diese Kleine hat in ihrem Leben schon so viel mitgemacht, aber trotzdem ist ihr das Kind-sein noch nicht abhanden gekommen ... dem Himmel sei Dank.
Lange überlegt Ela, zusammen mit Yiacoma, welchen Namen sie dem Kälbchen geben sollte ... nichts gefällt ihr so richtig ... bis Yiacoma ihr dann einen Namen in der Sprache der Einheimischen nennt: „Jabali“ ... „stark, wie ein Fels“. Ela überlegt einen Moment, dann nickt sie „ja, so soll das Kleine heißen, das passt zu ihm“!
Längst sind die Regenfälle des Frühjahrs dem warmen Klima des Frühsommers gewichen. Ela’s erster Weg jeden Morgen, nachdem sie aufgestanden ist und sich gewaschen hat, führt zum Gehege, wo Luna und Jabali leben. Dort wird das Kleine erst mal geknuddelt und gekrault, dann gefüttert. Dann erst ist Ela bereit, sich selber ihrem Frühstück zu widmen.
Oft hilft sie danach Ti bei der langwierigen Reparatur des Schiffes, meist ist sie jedoch mit Yiacoma in den grasbewachsenen Ebenen und Savannen, die teilweise von Flüssen und tiefen Canyons durchzogen sind, unterwegs. Sie gehen jagen, besuchen die Familien der Einheimischen oder wandern einfach nur durch die dichten Wälder und bestimmen die verschiedenen Tiere. Jabali folgt ihr dabei meist auf Schritt und Tritt ... nur nachts muss er in seinem Gehege, bei seiner Mutter bleiben, die ansonsten zu randalieren beginnt, sobald es dunkel wird und das Kleine nicht in ihrer Nähe ist.
Ela liebt dieses Leben, sie genießt die Freiheiten, die sie hat, auch wenn Ti sie ab und an höflich, aber bestimmt darauf hinweist, das sie doch bitte das Üben nicht vergisst ... Lesen, Schreiben, Mathematik, Blaster schießen, Schlösser knacken ... alles, was man halt so können sollte ...
Eines Tages, Ela sitzt gerade bei Yiacoma und frühstückt, bemerkt sie, wie dieser sich versteift und lauschend den Kopf dreht. Dann springt er auf, ruft laut etwas auf rodianisch – soviel hört Ela schon heraus, auch wenn sie die Worte nicht versteht – packt Ela und verschwindet mit ihr in seiner Hütte. Ela sieht gerade noch, wie eine Gestalt auf einem Swoop an ihr vorbei schießt und Ti, oben auf dem Schiff stehend, ihr Lichtschwert zündet.
„Starte den Konverter, R2K6“ sagt Ti auf Basic. In den letzen Monaten hat sich ihr Basic ernorm verbessert. Ela und auch Yicacoma sprechen nur Basic mit ihr, obwohl er genau so gut rodianisch spricht. Ein lautes Fiepen aus dem Inneren des YT, gefolgt von schimpfenden Pieplauten, macht ihr klar, das sie es immer noch nicht geschafft hat, die Überladung zu regulieren. Sie atmet tief ein und richtete sich auf ... gerade will sie R2 zurufen, das sie erst einmal Pause machen und sie etwas frühstücken geht – wieder haben sie eine Nacht durch gearbeitet - als sie plötzlich etwas spürt ... ganz schwach.
Da sie im Umgang mit der Macht nur recht schwach ist, muss sie sich stark konzentrieren - es ist Stak, der ihr eine Nachricht schickt. Ein Gefühl, Angst um ihren Verlust - dann bricht die Verbindung ab, sie stöhnt auf und sinkt erschöpft in die Knie. Stak hat ihr beigebracht, das bisschen Macht, das ihr zur Verfügung steht, immer auf eine Fähigkeit zu konzentrieren, aber sie weiß, dass sie nie an die Fähigkeiten eines Jedi heranreichen werden, nicht einmal an die eines Jünglings. So hatte es Stak ihr gesagt, damals, nach dem sie sich auf Rodia kennen gelernt hatten, hat er etwas in ihrem Blut gemessen - sie weiß nicht mehr was, aber Stak hatte gesagt, das ihr das fehlt, was er hat. Er hatte ihr aber auch mitgeteilt, das ihr Instinkt und ihr Geschick nicht nur da waren, sondern das sie die Macht flüstern hören würde. Er hatte es ihr folgendermaßen erklärt: während ihn die Macht regelrecht anbrüllt, hört sie, Ti, nur ein ganz leises Flüstern, welches sie jedoch verstehen kann, wenn sie sich darauf konzentriert ... jedoch kostet es sie eine Menge körperliche Kraft.
Sie richtet sich gerade wieder auf und will sich nach dem Grund umschauen - findet ihn jedoch umgehend. Am Horizont macht sie einen Seeker Droiden aus ... ein Kopfgeldjäger, verdammt ... denkt sie und verflucht sich für ihre Leichtsinnigkeit.
Sie will gerade zu Yicaoma und Ela eilen, als er ihr auf rodianisch zuruft: „Sarah, pass auf, es sind mindestens zwei“, sich Ela schnappt und mit ihr in die Hütte in Deckung geht.
In diesem Moment kommt auch schon eine, in eine Ubese-Armor gehüllte Gestalt, fluchend auf einem Swoop auf sie zu. Die Gestalt lässt das Schwert fallen, mit dem sie Ela und Yicaoma niederstrecken wollte, zieht einen Blaster und eröffnet umgehend das Feuer auf sie.
Ti lenkt die Schüsse ab, die auf sie zufliegen, doch das raubt ihr die Kraft. Da sie nur zu gut weiß, das sie nicht noch einmal soviel Kraft aufbringen kann, legt sie den kleinen Hebel an ihrem Lichtschwert um, der die Klinge aktiviert lässt, so das sie nicht mehr abschaltet - eine Modifikation, die sie selber beim Bau des Schwertes angebracht hat. Sie ist zwar bei Weitem nicht so gut, wie Stakrta oder ein anderer Jedi, beim Bau dieser Waffe, aber sie hatte es geschafft, das Schwert zu bauen.
Damals, nach dem Bau hat sie begonnen, eigene Techniken zu Entwickeln, wie sie ein Lichtschwert, auch ohne Macht, effektiv nutzen kann. Sie wirft dem Swoopfahrer die Waffe entgegen - die violettfarbene Klinge rotierte so schnell, das es aussieht, wie ein Ball. Der Kopfgeldjäger will ausweichen. doch seine Reaktionen sind zu langsam, das Schwert durchbohrt die Rüstung, bleibt in der Schulter stecken und wirft ihn vom Fahrzeug. Der Schrei, der unter dem Ubesehelm hervor kommt, ist mehr, als nur ein Schmerzensschrei. Er ist voller Wut, Ti greift nach ihrem Blaster und springt von dem Frachter herunter. Genau rechtzeitig ... denn an der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte, raucht es ...Ti erkennt, das es sich um eine DX6-Disrupter Rifle handelt ... ein Scharfschütze...
Ti will gerade in Deckung gehen und nach dem Schützen suchen, als Yicaoma aus der Hütte tritt ... in seinen Händen liegt eine T-21, der riesige schwarze Lauf glänzt in der morgendlichen Sonne. Ohne zu zögern schießt er und trifft. Ti hört erneut einen Schrei und schaut in die Richtung, in die er geschossen hat. Aus einem Baum, mehrere Meter entfernt, fällt ein Trandoshaner zu Boden.
Ti ist währenddessen zu dem Swoopfahrer geeilt und hat ihr Lichtschwert aus dessen Schulter gezogen. Sie hört das Jaulen der kleinen Energiezelle - lange wird ihr Schwert nicht mehr aktiv bleiben, es wird sich abschalten, um die Zelle aufladen zu lassen.
Sie entschließt sich kurzer Hand, den Bounty Hunter zu töten. Sie sticht mit der Klinge in den frei liegenden Hals, sein Schrei wird zu einem Röcheln, welches dann ganz erstirbt. Ti hatte noch nie ein Problem damit, jemanden zu töten, der sie töten will...
Sie schaltet ihr Schwert ab und geht zu Yicaoma. „Haben wir alle erwischt?“ fragte sie ihn auf rodianisch. Yicaoma steht einen Moment da und scheint zu lauschen. Dann nickt er, stöhnte plötzlich auf und kippte nach vorne ... aus seinem Bauch ragt ein Schwert ... ein Bothaner steht, wie aus dem Nichts, plötzlich hinter Yicaoma. Ti schreit auf und will ihren Blaster ziehen. Doch da sinkt der Bothaner schon in die Knie, getroffen von einem Schuss. Ela hat aus der Hütte heraus auf den Angreifer geschossen und genau in den Hinterkopf getroffen, der Bothaner ist bereits tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlägt.
Ela steht zitternd in dem Zelt und starrt abwechselnd auf die Waffe in ihrer Hand, den toten Bothaner und Yicaoma ... Tränen stehen ihr in den Augen. Ti will etwas sagen, doch als sie sich bewegt, fährt Ela mit dem Blaster herum und zielt auf sie. Ti bleibt wie angewurzelt stehen und reißt die Augen auf, dann fällt ihr ein, das die Kleine gerade das erste Mal, bewusst, ein humanoides Wesen getötet hat und sie beginnt vorsichtig auf Ela einzureden. Ela zittert immer mehr, aber schließlich ist es Yicaoma, der den Bann bricht, indem er sich auf den Rücken rollt. „Da... anke ... das .... du mich gerettet ... hast“, bringt er mühsam hervor.
Bei diesen Worten fällt der Blaster zu Boden, Ela bricht schluchzend neben Yiacoma zusammen und drückte diesen an sich. Ti sieht, wie er vor Schmerzen das Gesicht verzieht, weil es ihm weh tut, doch er lässt die Kleine gewähren. Auch in seinen Augen stehen Tränen und Ti sieht ihm an, das er weiß, das er sterben wird.
Ein bitterer Kloß sitzt mit einem Mal in ihrem Hals und sie spürt, wie ihr heiße Tränen das Gesicht herunterlaufen. Yicaoma zieht die Kleine an sich heran und flüstert ihr etwas ins Ohr. Ela sieht ihn an, „Versprochen!!“ sagt sie schluchzend. „Und das du dich für mich um Jabali kümmerst....“, flüstert er noch, dann macht er den Beiden ein besonderes Abschiedsgeschenk.
„Leb ...wohl ... Ti ... L...eb w....ohl Ela“, Yiacoma schließt seine Augen das letzte Mal und hört auf zu Atmen.
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Das Leben ist ein Sch***-Spiel, aber die Grafik ist geil!!
Lache nie über jemanden, der einen Schritt zurück geht. Er könnte grade Anlauf nehmen .....
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