Kapitel 13
Randsektor im Hutt-Raum, Sleheyron
Sleheyron. Ein Planet im Äußeren Randsektor im Hutten Raum.
Wenn Taron der Meinung war, das Tatooine schon ein abscheulicher Planet war, der schon alleine durch die abartig enormen Sandmengen, die sich wie Parasiten in jeder Körperöffnung festfraßen, wurde er hier eines besseren Belehrt.
Nicht nur, das dieser Planet ein einziger aktiver Vulkan war, der Rauch und Asche ausspuckte wie ein Trandoshan seine diversen Körperflüssigkeiten, nein, hinzu kam noch, das hier eine Schwerindustrie zu finden war die sich ein Dreck um Ökologie oder Luftverschmutzung gab.
Wie auf Tatooine setzte sich auch hier allerlei Staub in die Klamotten, mit dem Unterschied, das man sich nicht nur kratzte, weil es besonders an den unzulänglichen Stellen juckte, sondern auch binnen weniger Minuten aussah als ob man nackt in einer Teergrube gearbeitet hatte.
Die Ablagerungen, die durch die Schwerindustrie verursacht wurden, waren auch schwefelhaltig und sie verursachten Rötungen und teils auch Ausschlag, wenn sie Kontakt mit der bloßen Haut bekam.
Taron zog seine Atemmaske weiter über Nase und Mund in eine korrekte Position, um wenigstens etwas Schutz vor den Feinpartikeln, die wie Insektenschwärme über den Sumpf auf Corellia flogen, zu haben.
Er ging flotten Schrittes vom Raumhafen in Richtung Shuttlerampe, vorbei an den riesigen Gasanlagen, die einen kaum auszuhaltenden Gestank verbreiteten, und Ruinenhaften Wohngebäuden, die so verfallen aussahen, das Taron der Meinung war, das niemand dort lebte, wobei ihn die schwachen Lichter die durch die verdreckten Scheiben drangen Lügen strafte.
Nein, dies war kein Ort für ihn.
Da ließ er sich doch lieber Massen an Sand in jede Ritze wehen, dabei ständig preisend, das Tatooine doch ein wunderschöner Planet war.
Er schüttelte den Kopf.
Er hasste diesen Planeten jetzt schon Abgrund tief.
Die Shuttlerampe, vor der er jetzt stand, sah genau wie alle Gebäude hier in der Hauptstadt von Sleheyron alt und schäbig aus.
Auch auf ihr waren die dunklen Ablagerungen zu sehen, die scheinbar das Material nach und nach zersetzten.
Es schien wirklich nicht sein Tag zu sein.
Die nächste Hürde, die er bestehen musste, war das Ticketterminal, wo er sein Ticket für den Flug auf die andere Planetenseite kaufen musste.
Der Ort zu dem er musste um seinen Informanten zu treffen hatte eigentlich keinen Namen.
Es wurde schlicht und einfach die Arena genannt und lag am entlegensten Punkt auf diesem verfluchten Planeten.
Nach scheinbar endlosen Versuchen an dem Automatischen Ticketschalter einen Flug auf die andere Seite des Planeten zu bekommen, stand er nun an der Rampe und wartete auf das Shuttle.
Es war, so schien es ihm, berechnete Schikane, die Automaten komplett in Huttisch zu Programmieren und gleichzeitig mit einem Verhaltenskern auszustatten, der stets in einem stupiden Ironischen Tonfall antwortete. Alleine nur zu dem Zweck, ihn vollkommen zu entnerven und ihn zu provozieren.
Er war das eine oder andere mal versucht gewesen seinen Blaster als Argumentationshilfe zu Hilfe zu ziehen, um dieses Ticketterminal in seine Atomaren Bestandteile zu zerlegen.
Aber er ließ es, da er sich zu dumm vorgekommen wäre, mit einem Ticketterminal zu Diskutieren und dabei verbal Unterlegen zu sein.
Also wartete er sichtlich schlecht gelaunt auf das Shuttle.
Mit lautem Dröhnen schoss das Shuttle heran und zündete im letzten Augenblick die Schubtriebwerke, um nicht mitten auf der Rampe zu zerschellen.
Die gewaltigen Staubwolken die bei diesem Manöver unwillkürlich entstanden, hüllten Taron komplett ein und ließen ihn erfahren, wie sich ein Baum inmitten eines Sandsturmes fühlen musste.
Hätte er noch Stellen am Körper gehabt, die noch nicht mit Schmutz oder Staub verseucht waren, würden sie es spätestens jetzt sein.
Mit lauten Verfluchungen und Obszönen Gesten betrat er das Shuttle, dankend dafür, das kein Hutte ihm über den Weg lief, den er wahrscheinlich in seiner Wut mit seinem Blaster niedergeschossen hätte.
Er setzte sich in die letzte Reihe des Shuttles und hoffte, das dass Areal der Arena, wohin er unterwegs war ein besserer Fleck Erde war.
Aber so wie die Dinge standen konnte er damit nicht rechnen.
Auf dem Flug schaute er durch sein Fester.
Die riesigen Gasanlagen reihten sich aneinander wie der DNS Strang eines Krayt Drachens.
Übergänge von einer Anlage zur nächsten konnte man nicht ausmachen, denn zwischen den Freiarealen schlängelten sich Rohrleitungen wie riesenhafte Schlangen.
Dort, wo noch Platz wäre um wenigstens etwas von dem schwachen Licht der Sonne durchzulassen, die ohnehin schon von den Massen an Staub verdeckt wurde, erhoben sich hohe Türme, die abwechselnd Staub, Rauch oder hell lodernde Flammensäulen ausstießen, die beim verbrennen des überschüssigen Gases was hier abgebaut wurde, entstanden.
Irgendwann lichteten sich die Anlagen, wurden kleiner und verschwanden dann ganz.
Die Aussicht besserte sich doch keineswegs.
Wie auch auf Tatooine gab es hier endlose Wüsten, doch nicht so hell, sondern dunkel und äußerst bedrohlich. Der Sand hier war durch Vulkane entstanden.
So war es auch nur natürlich, das kleine gelbe Flecken hier und da zu sehen waren.
Schwefelablagerungen, die wie ein schwerer Ausschlag über die Oberfläche der Wüste verteilt waren.
Durch die nähe der Sonne zum Planeten entstanden hier in der Wüste enorme Temperaturen, die man nur mit Hilfe von Speziellen Rüstungen überlebte.
Selbst wenn es nicht diese Hitze gab, und die gab es ja, würde die schwefelhaltige Luft für ein schnelles Ableben sorgen, denn die Konzentration die hier zu finden war, würde jede Messskala zur Verzweifelung bringen.
Taron konnte sich nun lebhaft vorstellen, warum gerade hier die Huttische Ausbildung der Bounty Hunter stattfand.
Wenn einen die Ausbildung nicht umbrachte, dann tat es wahrscheinlich der Planet.
Und wer hier überlebte, konnte überall überleben.
Er hatte noch nie einen solch widerwärtigen Planeten gesehen.
Der holprige Landeanflug des Shuttles riss Taron aus seinen Gedanken. Dichte Staubwolken verhüllten die Aussicht als Taron aus dem Fenster schaute. Sein Ziel war die hiesige Cantina an der Arena.
Dort war er mit seinem Informanten verabredet, der ihm vielleicht weiterhelfen konnte die Frau zu finden die er suchte.
Leise fluchend verließ er das Shuttle und begab sich auf die Suche nach der besagten Cantina.