[Biographie] Anoriel
Vor etwa 20 Jahren ….
Nur Fackeln erhellen den abgedunkelten Raum etwas. Jeder ist hektisch aber das, so leise es nur irgend geht. Ein Schrei schallt durch den Raum, eine junge Frau windet sich auf dem Bett, unnatürlich weiß schimmert ihre Haut, die nass vom Schweiß ist. Wieder schreit sie auf, die Frauen, die am Bett stehen, versuchen ihr zu helfen. Sie tupfen ihr den Schweiß von der Stirn, halten sie, sprechen beruhigende Worte. Der Arzt, der seitlich auf dem Bett sitzt und die junge Frau immer und immer wieder abtastet zieht die Augenbrauen zusammen. Er schaut zu einer der Frauen auf und schüttelt fast unmerklich den Kopf … "das wird nicht gut gehen" .. flüstert er … "holt den Ehemann". Wieder ein Schrei, die junge Frau wird von Schmerzen gepeinigt. Eine der Frauen läuft aus dem Raum, um den Ehemann der jungen Frau zu holen - es herrscht eine bedrückte Stimmung, obwohl die Geburt eines Kindes eigentlich ein freudiges Ereignis sein sollte. Die Tür öffnet sich wieder und der Ehemann tritt in den Raum, jung, groß, breitschultrig und voller Leben. Entsetzt reißt er die Augen auf, als er seine Frau auf dem Bett liegen sieht - seine Geliebte … sein Leben… und er kann ihr nicht helfen. Er geht zum Kopfende des Bettes, nimmt die schweißnasse Hand seiner Frau in seine und spricht mit ruhiger, dunkler Stimme zu ihr. Der Arzt flüstert ihm zu …"es gibt Schwierigkeiten, es wird nicht gut gehen".
Eine halbe Stunde später durchfährt ein weiterer Schrei den Raum … dieser ist jedoch anders. Es ist der Schrei eines Kindes, das zum ersten Mal in seinem Leben nach Sauerstoff ringt. Eine der Frauen trägt den Säugling schnell in einen Nebenraum, um ihn zu versorgen, während die anderen immer noch um das Leben der jungen Frau auf dem Bett kämpfen …. und verlieren.
Längst ist es dunkle Nacht, als der junge Mann, Marten Talon, auf den Balkon seines Hauses tritt. Soeben hat er das Wichtigste in seinem Leben verloren … seine Frau Yiana !! Wie soll das Leben nun weitergehen?? Er muss sich um das grosse Anwesen kümmern, wie soll er da 2 kleine Kinder aufziehen?? Anoriel ist jetzt 2 ½ und verlangt viel Aufmerksamkeit … und nun noch den Säugling, auch ein Mädchen … wie soll er das schaffen ?? Den Rest der Nacht steht er auf dem Balkon und hängt seinen Gedanken nach - bis er von dem Geräusch tappender nackter Füße auf dem Steinboden aufschreckt. "Papa!! .. Arm !!", unmerklich lächelt er - Anoriel, seine "Grosse" …. wieder mal hatte sie es geschafft, aus dem Bett zu klettern und unbemerkt durch das ganze Haus zu tapsen, nur um ihn zu finden. "Aaaarrrmmm!!!" bestimmend macht sie deutlich, was sie von ihm will und streckt ihm ihre kleinen Ärmchen entgegen, er beugt sich hinunter und nimmt sie hoch - sie kuschelt sich an ihn. Unfähig, in diesem Moment zu reden, drückt er die Kleine nur an sich und schluckt die Tränen, die aufsteigen, hinunter.
Stunden später, er sitzt in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch und hängt seinen Gedanken nach, klopft es an der Tür .. "herein!" Eine Frau tritt ins Zimmer - gekleidet in die Robe einer hohen Ordens-Schwester. Er lächelt leicht und erhebt sich "Lo'riel, schön, dass du so schnell kommen konntest". Die Frau nickt, "Als ich heute morgen deine Nachricht, vom Tod meiner Schwerster erhielt, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht" unfähig, weiter zu reden, geht sie auf Marten zu und umarmt ihn. "Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll?" Er schüttelt verneinend den Kopf. "Ich habe auf meiner Reise hierher nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, die Kleine mit zu mir zu nehmen und sie im Orden, wie meine Tochter, aufzuziehen! Was sagst du zu dem Vorschlag?" Entsetzt reißt er die Augen auf.."Ori?" Seine Schwägerin schüttelt verneinend den Kopf .. "Nein, das können wir nicht tun, es würde ihr das Herz brechen, wenn wir sie von dir trennen würden. Ich sprach von Naria, der Kleinen. Wir haben im Orden Frauen genug, die sich um sie kümmern würden, sollte ich selber zu Terminen müssen. Du weißt sie gut versorgt - und wenn sie alt genug ist, werde ich ihr von ihrer Herkunft und ihrer Familie erzählen. Du weißt, dass dies die einzige Lösung ist." Er nickt … "ja, ich weiß."
Die Frühlingssonne über Naboo neigt sich langsam gen Horizont - es wird Abend. Laut jauchzend rollt das kleine Mädchen von etwa 6 Jahren die abfallende Wiese herunter, springt, unten angekommen, wieder auf, rennte den Hügel wieder hoch, um oben das ganze erneut zu starten.
In ihren langen, blonden Haaren haben sich unzählige Blätter, Ästchen und Grashalme verfangen, dennoch sieht man ihr an, dass sie Freude an dem Spiel hat und es genießt. Oben auf dem Hügel liegt, sich genüsslich sonnend, eine grosse, rotbraune Gurr-Cat. Ab und an hebt sie den Kopf, öffnet sie ein Auge, schaut nach dem Mädchen und lässt den Kopf wieder ins Gras sinken.
"Rina, Rina, komm her!" schreit das Mädchen der Katze entgegen, doch diese lässt sich in ihrer Ruhe nicht stören. Völlig außer Atem rennt die Kleine zu der Katze, schmeißt sich ins Gras, legt den Kopf, heftig atmend, auf die Seite der Katze und schaut gen Himmel. "Schau, Rina", sie zeigt nach oben, "da oben ist meine Mama und schaut uns beim Spielen zu und du liegst hier faul rum. Papa hat gesagt, jedes Mal, wenn mal lacht, erscheint am Himmel ein neuer Stern und macht neues Licht für die, die da oben wohnen, so wie Mama." Die Stirn der Kleinen zieht sich nachdenklich zusammen, "Warum lacht Papa dann so wenig?" … "Ach"… die Stirnfalten glätten sich wieder, "er lacht bestimmt, wenn ich schon im Bett bin und es dunkel ist, dann kann er sehen, wie es bei Mama da oben heller wird! Jaa, so ist das bestimmt!"
"Ooooorrrrrriiiiiii", laut ruf die Stimme vom Haus her, "komm herein, Zeit zu essen und ins Bett zu gehen. "Wir kommen, Mashida." Ori springt auf … "Komm Rina"… und läuft in Richtung Haus, dicht gefolgt von der Katze. "Mashida, wir haben es Mama wieder heller gemacht, Rina und ich. Nun ja, Rina hat nicht so viel gelacht, aber ich schon." Ori strahlt und schaut zu der Haushälterin hinauf, die für sie so etwas, wie eine Mutter ist und die sie ebenso abgöttisch und hingebungsvoll liebt, wie ihren Vater - eine Liebe, die so nur ein Kind zu geben vermag. "Schmeichelnd fährt die Kleine fort: "Mashi, darf ich nach dem Essen noch ein bisschen draußen spielen?" Bittend schaut sie die Frau an. "Oh nein, meine kleiner Sonnenschein, du gehst ins Bett, du musst morgen zur Schule. Und wenn dein Vater gleich kommt, und du liegst nicht im Bett, gibt es ein Donnerwetter, das weißt du." Schmollend verzieht Ori den Mund, fügt sich aber dann doch, denn sie weiß, ein Donnerwetter von Papa ist nicht lustig.
Etwas später liegt die Kleine, frisch gebadet und satt, in ihrem Bett, als Marten Talon den Raum betritt. Er lächelt, als er sieht, dass auch Rina wieder mal bei Ori im Bett liegt und die Kleine sich an die Katze gekuschelt hat. "Na, na, was seh ich denn da, Engelchen? Rina ist doch viel zu groß für dein Bett", er versucht sich ein Grinsen zu verkneifen, was ihm nicht gelingt. Er weiß doch, dass die beiden fast unzertrennlich sind. Die grosse Katze folgt dem Mädchen auf Schritt und Tritt und wenn Ori in der Schule ist, liegt die Rina vorne am großen Eingangstor und wartet, bis die Kleine wieder zuhause ist.
Er setzt sich auf den Sessel, der neben dem Bett steht … auf dem Rand des Bettes hätte er eh keinen Platz mehr … und schaut Ori an, "Wollen wir gemeinsam beten?" Die kleine nickt, faltet die Hände und schließt die Augen. "Grosse Mutter, Hüterin der Galaxis, beschütze meine Mama, die bei dir da oben ist, meinen Papa, Mashi, Rina und mich. Bring uns bitte eine reiche Ernte, dann darf ich im Sommer mit Mashi an den großen See fahren. Grosse Mutter, segne uns."
Ori öffnet die Augen wieder und schaut ihre Vater an, "War das so gut, Papa?" Er nickt, "Das war prima, mein Engel. Und nun sei lieb und schlaf schön." Er küsst die Kleine auf die Stirn und deckt sie sorgfältig zu. "Bis morgen, Engelchen" "Bis morgen, Papa".
Marten sitzt wieder an seinem Schreibtisch, als sein Com-Link zu piepen beginnt. Er schaut auf .. eine Nachricht von seiner Schwägerin .. Naria geht es gut, sie sein bereits ein kleiner Wirbelwind und habe nur Dummheiten im Kopf. Es schmerzte ihn zu wissen, dass seine kleine Tochter nicht bei ihm aufwachsen konnte, aber er wusste, dass sie dort auf Dantooine, bei seiner Schwägerin besser aufgehoben war, als hier auf dem Gut, wo die alte Mashida ohnehin schon genug mit der quirligen Anoriel zu tun hatte. Und er konnte es einfach nicht über sich bringen, sich wieder eine Frau zu nehmen, zu sehr schmerzte ihn der Tod von Yiana immer noch - auch nach über 4 Jahren noch.
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Das Leben ist ein Sch***-Spiel, aber die Grafik ist geil!!
Lache nie über jemanden, der einen Schritt zurück geht. Er könnte grade Anlauf nehmen .....
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