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Was würdet ihr tun wenn ihr als Tusken abends gemütlich im Zelt sitzt, irgendwas undefinierbares fresst, überlegt was man heute noch abmurksen könnte, alles is’ relaxt da fällt ein Twi’lek vom Himmel und ruiniert das schöne Zelt. Ihr wärt doch sich auch richtig MIES drauf. Ja, diese Burschen waren’s auch!
Sie brüllen rum und zücken ihre Prügel und Kanonen.
Ich hab ja schon viel abgefahrene Sachen gesehen aber die Sache hier wird wohl das letzte sein. Ich sag’s euch, als ich heute morgen aufgewacht bin hab’ ich nicht erwartet das der Tag so laufen würde. In solchen Situationen kann’s eigentlich nur besser werden. Zumindest sagt man das ja so.
Ich heb’ die Hände hoch und steh langsam auf. Alle brüllen mich an und wedeln mit den Waffen, ganz geheurer isses ihnen wohl nicht das ich mal eben vom Himmel kam.
In diesem Moment passierte mir etwas, das mir das leben rettete.
Keine Waffe kam vom Himmel, keine Jedis kamen vorbei und retteten mich.
Nein.
Mir rutschte die Hose runter....
Die Tusken schweigen kurz und starren mich regungslos an, fangen plötzlich an zu lachen wie die Verrückten.
Da steh ich mit runtergelassener Hose und erhobenen Händen.
Die Tusken brüllen vor lachen. Hört sich zwar an wie ein reiherndes Bantha, aber sie lachen und lachen, kriegen sich gar nicht mehr ein.
Ich nutze die Gelegenheit, zieh die Hose über die Knie hoch und renn los. Raus aus dem Zelt, Sonne ist am untergehen. Aus dem Zelt hör’ ich sie immer noch lachen.
So schnell wies geht renn’ ich durch den Sand. Unterm laufen die Hose hochgezogen und weiter durch die Dünen. Die verdammte Hose hat mir das Leben gerettet. Welche Hose kann das schon von sich behaupten.
Nach einer halben Stunde rennen fällt mir auf das ich gar nicht weiß wo ich hin renn’.
Steh’ da nun in der Wüste, immer noch tut alles weh, immer noch keine Waffe und kein Wasser.
Die Tusken werden sich sicher auch beruhigt haben und hinterher kommen.
Viel zeit hab ich nicht.
Moment...
Warum liegen hier so viele Knochen rum? Und noch dazu so große?
Die Erde bebt und hinter einer Düne kommt ein Riesen Kopf von ’nem Echsenvieh zum Vorschein.
Ein Krayt, keine 10 Meter vor mir.
Er schaut mich an, ich schau ihn an.
jetzt weiß ich wo ich bin...
Der Tag wird besser und besser
Also mir reichts. so gehts ja nicht weiter! Den ganzen Tag will mir wer ans Leder...jetzt is genug. Ich brüll den Krayt an.
"Was zum Geier soll der Mist. Hat die ganze Welt heute nichts besseres zu tun als mir das leben zur Hölle zu machen?", schrei ich los, "Oh Mann". Ich gebe auf und lass den Kopf sinken. "Dann ran an die Wurst"
Der Krayt schaut mich schnaufend an und kommt gemäßigten Schrittes näher. Ich bin nur ein Snack für ihn. Sonst frisst der sicher ganze Banthaherden mal im vorbeiheizen auf.
Er steht über mir und öffnet das Maul, ich seh die Zähne. Erinnert mich irgendwie an meine Oma wenn sie Kohldampf hatte. Naja, egal, das wars für mich.
Gute nacht Welt, war ne irre Zeit, angefangen von Vaters Schule, dem alten Ganoven, bis zum Knast auf Dathomir wo sie mich fertiggemacht haben weil ich an der Essensausgabe gedrängelt hab.
Mein leben ist der reinste Mist. Ich weiß noch wies als Kind war. Was für ne zeit.
Dann kam ich nach Tatooine, von da ab gings bergab: Gescheiterte Ehe, Knast wegen Überfall, Prügel von jedem zweiten Kerl im Bau. ’Ne Armee zu der ich gehör, die mich hasst, ein Sohn der mich nicht kennt, ein Haus das mir nicht gehört, ein Bruder der sich um nix kümmert, eine Schwester die durchgebrannt is, ein Vater der sich im Irrsinn erschossen hat, eine Mutter die sich dem Suff ergeben hat, tote Freunde, leere Waffen, Bankkonto gepfändet, Speeder gemietet und kaputt.
So läuft das Leben an einem vorbei wenn ein Krayt zum Biss ansetzt. Was für ein Tag. Irgendwie hab ich mir das ganz anders vorgestellt. Ich hätte länger in der Schule bleiben sollen. Is auch schon egal...
Ja das Vieh wird mich fressen. Wegrennen bringt nix, der is zu schnell. Keine Waffe, keine Rüstung, keine Armee hinter mir, keine Freunde da die mich retten. Blöde Sache, so alleine in der Wüste.
3 tage später....
Hey, was für ein Wochenende. Ich dachte immer, von ’nem Krayt gefressen zu werden wär das ende. Nein, im Gegenteil! Was man da drin alles findet ... haha ... unglaublich.
Der krayt beißt zu und verschluckt mich ungekaut. Drinnen seh’ ich nen alten Kumpel. So wie der aussieht is er schon länger hier. Is noch in Rüstung und mit Waffe. Aussen knusprig, innen verdaut. Die Waffe is noch brauchbar, also nehm ich sie mir. Klasse, eine fwg-5 mit 4 Schuss im Block. Da hinten liegen noch andere Sachen und leute rum, aber die lass ich lieber in Ruhe. Sind alle schon recht gut verdaut. Ich muss hier raus. Es stinkt höllisch. Hab sogar einen Rucksack mit Verpflegung gefunden. Is noch gut, schmeckt nur höllisch sauer. Lang lebe die imperiale Feldverpflegung, die übersteht sogar Krayt-Magensäure. Waurm ich nicht verdaut werde? Ich sitz auf einem Hügel von Rüstungen. Schwer zu verdauen, dauert ne Weile. Da sitz ich drauf und halt mich von der Schlonze unten fern. Schon mal in ’nem Kraytmagen drei Tage gewohnt? Lasst es lieber.
Hin und wieder kommt mir ein Vieh entgegen, dass der Krayt auf seiner Fresstour schnappt. Klatscht in die grüne Brühe und schmilzt ... sieht witzig aus.
Inzwischen hab ich mir ne Rüstung zusammengesucht. Aus lauter Einzelteilen und von Fleischfetzen gesäubert. Total hinüber, aber für das was ich vorhab reicht sie hoffentlich. Ich will hier raus. Mach ich’s von oben, killt mich der Krayt, also muss es anders gehen. Ich warte...und warte...und warte. Am 4ten Tag isses soweit: Das Hinterteil geht nach unten, der Krayt geht in die Hocke. Das kann nur eins bedeuten. Er bringt den Bob in die Bahn.
Jetzt oder nie!
Ich schau noch mal schnell ob die Rüstung dicht ist und spring in die Magensäure, tauch runter. Seh nix. Da saugt’s mich ran. Ich werd gequetscht und gepresst. Was für ein Mist den ich hier mache aber was soll’s. Was muss das muss. Licht...am Ende des Tunnels. Der Krayt hat mich rausgedrückt, zusammen mit anderen Sachen, die nicht so lustig aussehen.
Ich liege im Dreck. Unter dem Dreck. Mitten im Dreck. Aber ich bin frei. Ich lebe noch und freu mich sogar drüber. Diesen Mist darf ich niemanden erzählen, das ist wohl klar.
Nach weiteren Tagen durch die Wüste erreiche ich eine Stadt. Ich krieg eine Anbindung nach Talus, heim nach Fhlosten, in mein Haus. Ich seh zum kotzen aus. Ich fühl mich auch so. In meinem Briefkasten ein Brief vom Finanzamt.
"Hiermit teilen wir ihnen mit, dass am 15. nächsten Monats eine Steuerprüfung vollzogen wird. Bitte halten sie ihre Unterlagen bereit."
Ich hab keine Unterlagen...
Der Tag wird wohl auch nicht besser werden. Ich besauf mich und schlaf auf’m Klo ein...
Ende
(c) by Tolgey
Neun von zehn Stimmen in meinen Kopf sagen ich bin nicht verrückt. Die andere summt die Melodie von Tetris...
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Rinada« (21. April 2010, 21:29)